SEO bedeutet auch Consent Management - die 7 wichtigsten Tipps

Mit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung DSGVO am 25. Mai 2018 änderten sich viele Aspekte bei der Datenermittlung von Webseiten-Besuchern und das hatte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Thematik des Online-Marketings. Die DSGVO regelt die Verarbeitung und den Schutz personenbezogener Daten innerhalb der Europäischen Union, und das sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich.

Doch was bedeutet das für Sie? Welchen Einfluss hat die DSGVO auf Ihr SEO-Konzept und Ihre Online-Marketing-Strategie? Wir erklären Ihnen alles und geben wertvolle Tipps, wie Sie mithilfe eines wirksamen Consent Managements die persönlichen Daten und Informationen Ihrer Webseitenbesucher erhalten.

Was ist Consent Management?

Beim Consent Management handelt es sich frei übersetzt um die Verwaltung von Einwilligungen. Speziell im Online-Marketing geht es um die explizite Erlaubnis eines Besuchers Ihrer Webseite, dass seine personenbezogenen Daten für Werbezwecke erhoben werden dürfen. Das Sammeln der Daten erfolgt mithilfe von Cookies. Einfach ausgedrückt sind Cookies Textinformationen, die im Browser des Computers zu einer besuchten Webseite gespeichert werden können. Hierbei unterscheidet man zwischen essenziellen und optionalen Cookies.

Zu den notwendigen Cookies gehören:

  • User-Input-Cookies - für die Sitzungsdauer
  • Authentifizierungscookies - nachdem sich der Nutzer angemeldet hat
  • Sicherheitscookies zur Nutzerorientierung - zur Gefahrenabwehr von Viren und Malware
  • Sitzungscookies für Multimedia Player - für die Sitzungsdauer
  • Cookies zur Lastenverteilung - zur Verteilung auf dem Serverpool
  • Persistente Cookies - für die verwendete Spracheinstellung und die erhaltenen Suchergebnisse für die Dauer einer Sitzung

Diese Cookies bedürfen keiner gesonderten Einwilligung durch den Nutzer, da eine Webseite ohne diese Cookies nicht funktionieren würde. Hingegen verlangt die DSGVO ein aktives Einverständnis für Analyse- und Werbe-Cookies, Social Plugins, Videos und Kartendienste. Das ist wichtig zu beachten, falls Sie solche Aktivierungen bisher nicht als Teil der SEO-Maßnahme gesehen haben. Google beobachtet sehr genau, wie Webseiten-Betreiber die gesetzlichen Regelungen einhalten und umsetzen.

Folglich ist es sehr wichtig für Sie, ein Consent Management zu betreiben, denn ohne die Einwilligung Ihrer Nutzer, für die Nutzung von personenbezogenen Daten zu Marketingzwecken nützt Ihnen nicht nur auch die beste Online-Marketing-Strategie wenig. Weitreichendere Auswirkungen hat das Nichtbeachten eines Consent Managements vor allem im Hinblick auf das Ranking in Google.

Was hat die DSGVO mit Consent Management und SEO zu tun?

Die DSGVO hat das Consent Management überhaupt erst erforderlich gemacht. Was vor dem 25. Mai 2018 mit einem Hinweis auf das Sammeln und Verarbeiten personenbezogener Daten durch ein Cookie-Banner bei Besuch einer Webseite ausreichend war, ist heutzutage gesetzlich unzulänglich und damit sogar strafbar. Insbesondere die Weiterverarbeitung der gesammelten Daten zu Werbezwecken erfordert die aktive Einwilligung Ihrer Webseiten-Besucher. Sollten Sie nur technische notwendige Cookies verwenden, genügt der Hinweis darauf nach wie vor. Das ist allerdings in der meisten Fällen nicht angezeigt.

Für Ihre SEO-Arbeit und aus rechtlicher Sicht benötigen Sie die Erlaubnis zur Weiterverarbeitung der persönlichen Daten von jedem einzelnen Besucher Ihrer Webseiten, unabhängig davon ob diese privat oder gewerblich genutzt werden. Andernfalls dürfen Sie die erhaltenen Daten Ihrer User nicht für Werbezwecke verwenden und die Definition von diesen Zwecken ist mehr als umfangreich. Tun Sie es dennoch und wird dieser Umstand zur Anzeige gebracht, drohen Ihnen bei einem Urteil empfindliche Geldstrafen von bis zu 4 % Ihres Jahresumsatzes. Für Shop-Betreiber kann es hier also schnell um viel Geld gehen.

Zusammengefasst fordert die DSGVO die Erfüllung folgender sieben Kriterien:

  1. Freiwillig - Besuch einer Webseite muss auch ohne Einwilligung möglich sein
  2. Informiert - Dem Nutzer müssen alle notwendigen Informationen über die Nutzung der Daten zugänglich sein
  3. Granular – Der Zweck der Datenerhebung muss je nach verwendeter Technologie separat abgefragt werden
  4. Explizit – Jeder Nutzer muss seine Zustimmung aktiv erteilen, beispielsweise durch einen Klick auf einen Button
  5. Vorab - Die Zustimmung muss vor dem Beginn des Trackings erfolgen
  6. (Einfach) Widerrufbar - Gegebene Zustimmungen müssen jederzeit (einfach) widerrfbar sein
  7. Dokumentiert - Der Seitenbetreiber ist dazu verpflichtet die Zustimmung(en) zu dokumentieren

Kein Performance-Marketing ohne Consent Management

Anhand der vorgenannten Kriterien ist der Einsatz eines Systems zum Content Management unabdingbar. Bei einem SEO-Konzept steht im Fokus, dass erhaltene Nutzerdaten dafür verwendet werden, targetierte Werbung und Inhalte Ihrer Zielgruppe zu präsentieren. Ohne eine rechtmäßige Einwilligung funktioniert dies allerdings nicht. Dazu kommt, dass Google, Facebook und andere soziale Plattformen ihre Anforderungen an Webseiten-Betreiber diesbezüglich verschärft haben. Sie fordern die Übermittlung der Einwilligungen, um deren Dienste nutzen zu können. Das Interactive Advertising Bureau (IAB) hat mit dem Transparency and Consent Framework (TCF) beispielsweise für Google eine Einwilligungsschnittstelle ins Leben gerufen, die genau diese Übermittlung übernimmt. Somit bedarf es einer vom IAB zugelassenen Consent Management Plattform (CMP).

Nutzen Sie keine dieser zertifizierten Plattformen, gehen Ihnen vermutlich nicht nur hart erarbeitete Umsätze verloren, Sie gerade ganz schnell zudem in Ermittlungen der Strafbehörden. Weitaus schlimmer kann überdies die negative Reputation in sozialen Netzwerken sein, denn schlechte Nachrichten verteilen sich immer überdurchschnittlich schnell.

Welche Consent-Management-Plattform nutzen?

CMPs stellen die Komplettlösung für Webseiten-Betreiber dar. Sie arbeiten gesetzes- und verordnungskonform und bieten Ihnen die gesamte Kontrolle über die Consent-Strategie inklusive flexibler Möglichkeiten hinsichtlich der Anpassung und dem Design. Zusätzlich ermöglichen sie Ihnen ein schnelles Reagieren bei Änderungen am Markt und in der Rechtslage. Das widerum wirkt sich auch auf Ihre SEO-Strategie aus, denn die muss unter Umständen angepasst werden.

Achten Sie bei der Wahl des CPMs darauf, dass dieses IAB zertifiziert ist. Somit können Sie die Dienste von Google weiternutzen ohne die Gefahr von Ranking-Verlusten in Kauf nehmen zu müssen.

Wie erhalte ich mehr Einwilligungen der Nutzer?

An dieser Stelle ist Ihre Kreativität gefragt. Die meisten Nutzer sehen die Bestätigung der Cookie-Richtlinien als lästiges Übel an. Es poppt bei jedem Webseitenbesuch erneut auf und viele klicken es einfach weg, um Zugriff zu den gewünschten Webinhalten zu erhalten.

Testen Sie daher verschiedene Varianten des Cookie-Banners. Verändern Sie die Position, an welcher es angezeigt wird und variieren Sie die Designs. Ebenso hilft Ihnen das Wording dabei, mehr User dazu zu animieren Ihnen ihre Daten zur Verarbeitung zur Verfügung zu stellen (Opt-In). Der Nutzer möchte den Mehrwert erfahren, was er davon hat, wenn er seine Informationen preisgibt. Mithilfe eines einfachen A/B-Testing können diverse Banner-Varianten gegenüberstellen und so die optimale Version für sich herausfinden und so Ihre Opt-In-Rate erhöhen.

Fazit

Wer sich bis heute nicht mit der DSGVO und dem Consent Management beschäftigt hat, tut gut daran, das schnell zu ändern. Einerseits, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein und andererseits um weiterhin Zugriff auf relevante Daten für die SEO-Arbeit zu erhalten. Google, Facebook und Co. verlangen mittlerweile die Übermittlung der Einwilligung, da sonst deren Dienste wie Google Ads, Google Analytics und Facebook Ads nicht mehr nutzbar sind. Nutzten Sie daher die Vorteile der All-in-one-Lösung eines Consent-Management-Systems, denn Nutzerdaten sind bekanntlich bares Geld wert.